Brauche ich Nahrungs-ergänzungsmittel?

March 17, 2021

Deine Gesundheit ist Dir wichtig und Du isst gesund und abwechslungsreich? Dann stellst Du Dir zurecht die Frage, ob die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll ist. Der Name sagt es schon: Nahrungsergänzungsmittel ergänzen die Nahrung und sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel richten zwar keinen Schaden an, können jedoch über die Jahre ziemlich ins Geld gehen. Böse Zungen sagen, dass Nahrungsergänzungsmittel hauptsächlich teuren Urin erzeugen.

Erste Frage: zu welchem Zweck 

Ein Nahrungsergänzungsmittel soll zu einem bestimmten Zweck eingenommen werden. Gründe dafür können sein:

  • ein erhöhter Bedarf (zum Beispiel in der Schwangerschaft, zu intensivem Sport, im Alter, im Rahmen einer einseitigen Ernährung, begleitend zur Einnahme von gewissen Medikamenten)
  • ein störendes Symptom, welches positiv auf ein Nahrungsergänzungsmittel ansprechen könnte (zum Beispiel Magnesium bei Wadenkrämpfen, Curcuma bei entzündlichen Gelenkbeschwerden, Vitamin C, Zink und weitere Vitamine bei häufigen Infekten)
  • ein erwiesener Mangel (idealerweise bestätigt durch eine Laboranalyse). Häufig ist ein Mangel bei Vitamin D (gesamte Bevölkerung, besonders im Alter), Vitamin B12 (bei veganer oder zum Teil vegetarischer Ernährung sowie im Alter), Eisen (bei Frauen und Kindern)
  • für die gezielte Prävention von Mangelzuständen. Beispielsweise macht es für die meisten Menschen in unseren Breitengraden Sinn, im Winterhalbjahr Vitamin D3 (idealerweise zusammen mit Vitamin K2) zu supplementieren, auch wenn keine Laborwerte vorliegen.
Die Autoren des Expertenberichts der eidgenössischen Ernährungskommission EEK gehen davon aus, dass etwa 50% der Schweizer Bevölkerung einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel (gemessen als 25(OH)D unter 50 nmol/l) und weniger als 30% der Bevölkerung eine für die Sturzprophylaxe nötige Konzentration von über 75 nmol/ aufweisen. 34% der aktiven erwachsenen Bevölkerung (25-75-jährig) haben sogar 25(OH)D-Werte unter 38 nmol/l. 36% der älteren Männer (>60-jährig) bzw. 47% der älteren Frauen (>60-jährig) weisen 25(OH)D-Werte unter 30 nmol/l auf*

Zweite Frage: wie gelangen die Mikronährstoffe in die Zielzellen 

Was auf der Dose steht, muss nicht unbedingt im Innern des Körpers ankommen. Viele Mikronährstoffe nutzen spezifische Transportmechanismen, um vom Darm in den Blutkreislauf aufgenommen zu werden. Wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe sind oft schwer resorbierbar, wenn sie isoliert in Kapselform eingenommen werden.

Nehmen wir das Beispiel Vitamin B12: Die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm setzt eine gut funktionierende Magenwand mit ausreichender Produktion von Magensäure und Ausschüttung eines sogenannten Intrinsic Faktors voraus. Vor allem im Alter können diese Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sein und ist die Aufnahme dieses für Nerven und Hirn wichtigen Vitamins stark reduziert. Eine hochdosierte Einnahme (idealerweise in liposomaler Form, mehr dazu später) oder aber das Auffüllen der Speicher durch regelmässige Injektionen, ist dann notwendig.

Viele weitere Mikronährstoffe, wie beispielsweise Vitamin C, Eisen oder Magnesium, brauchen gut funktionierende Transportmechanismen, um aufgenommen zu werden. Wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Curcuma oder OPC sind oft schlecht löslich und profitieren von speziellen Formulierungen, um in einer hohen Konzentration in den Blutkreislauf zu gelangen.

Liposomale Einbettung erhöht die Resorption

Stark im Trend sind liposomale Nahrungsergänzungsmittel. Diese nutzen eine innovative Methode, um Aktivstoffe an den Zielort zu bringen. Winzige Hohlkügelchen

aus Phosholipiden nehmen die Vitamine, Mineralstoffe oder sekundären Pflanzenstoffe in ihrem Innern auf und transportieren sie so durch den Magen-Darmtrakt. Diese Technologie schützt die Aktivstoffe während der Magen-Darmpassage und erleichtert die Absorption im Dünndarm, da die Aufnahme weitgehend unabhängig von spezifischen Transportproteinen direkt in die Dünndarmzelle erfolgt. Gerade schwer resorbierbare Stoffe, wie zum Beispiel Curcumin (aus Curcuma), erreichen eine bis zu 30-mal höhere Bioverfügbarkeit im Blutkreislauf im Vergleich zu herkömmlichen Nahrungsergänzungsmitteln.

Die Abbildung zeigt, wie die Liposomen mit der Zellwand der Dünndarmzelle “verschmelzen” und die Aktivstoffe ins Zellinnere abgeben.

Liposom mit Aktivstoffen (AS)
Freisetzung der Aktivstoffe in die Zelle

Ob und welches Nahrungsergänzungsmittel für Dich richtig ist, bleibt also eine ganz persönliche Frage. Ein Multivitaminpräparat kann sinnvoll sein, um eine nicht optimale Ernährung zu ergänzen oder um kurzfristig einen erhöhten Bedarf zu decken. Es ist aber selten eine Lösung für ein bestimmtes Problem oder eine gezielte Prävention. Besser ist es, wenn Du dir mit einer Laboranalyse einen genauen Überblick über deine persönliche Versorgung mit Mikronährstoffen machst und/oder deine Bedürfnisse mit einer Fachperson besprichst. Schlussendlich sollen deine Nahrungsergänzungsmittel nur das ergänzen, was Du nicht über die Ernährung abdecken kannst beziehungsweise nur dann eingesetzt werden, wenn eine höhere Konzentration auch einen konkreten Nutzen bringt. 

Bleib gesund,

dein bodelight-Coach, Sandra

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* Referenzen: EEK-Bericht: Vitamin-D-Mangel: Datenlage, Sicherheit und Empfehlungen für die Schweizer Bevölkerung. März 2012 abrufbar unter: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/das-blv/organisation/kommissionen/eek/vitamin-d-mangel.html